Rollenmodelle sind wesentlich, wenn es um die Berufswahl von jungen Menschen geht. Denn häufig werden Berufe einerseits entlang von geschlechtlichen Stereotypen und andererseits in einem eng definierten Rahmen an Möglichkeiten ausgewählt. Gleichzeitig erfordert die Digitalisierung ein neues Verständnis von Arbeit und Berufen.
Industrie 4.0, der Begriff, welcher für aktuelle Veränderungen in der Arbeitswelt steht, fordert alle Generationen. Entwicklungen der Artificial Intelligence, der Robotik, aber auch demokratisierende Bewegungen wie die Maker*-Szene sind einige Themenfelder, welche uns alle aktuell – besonders aber junge Menschen zukünftig – betreffen.
Wenn es darum geht, die Herausforderungen zu meistern, welche sich aus diesen und anderen technologischen Entwicklungen ergeben, wird häufig das Schlagwort MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) genannt. Dahinter stehen die wesentlichen Kompetenzfelder, die einen Einfluss darauf haben, wie sich individuelle Partizipationsmöglichkeiten an den technologischen Innovationen und den damit verbundenen Wachstumsimpulsen gestalten. Immer noch sind allerdings Einzelhandels- und Bürokauffrau wie auch Friseurin die in Österreich am häufigsten gewählten Berufe von Mädchen bzw. jungen Frauen. Unbeachtet bleiben die vielfältigen Möglichkeiten, die beispielsweise MINT-Berufe bieten können.
Eine Erklärung dafür ist die „Theory of Circumscription and Compromise“, die bereits 1981 von Linda Gottfredson entwickelt wurde und aufzeigt, wie geschlechtliche und berufliche Stereotype das Spektrum an potenziellen Berufen für junge Menschen bereits von einem sehr frühen Alter an einschränken. Das hat mit der gesellschaftlichen Konstruktion von „Gender“ zu tun, das alles bezeichnet, was in einer Kultur als typisch und gleichzeitig untypisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird. Beinhaltet sind hier geschlechtliche Zuschreibungen von bestimmten Verhaltensweisen, Interessen, Kompetenzen, Einstellungen oder Berufen wie auch die damit verbundenen Hierarchisierungen und sozialen Machtaspekte.
„Doing Circumscription“ wird als ein performativer Prozess beschrieben, der grundsätzlich aber auch aktiv gestaltbar und dekonstruierbar ist. Das wiederum ruft Rollenmodelle auf den Plan: Sie werden, wie in der folgenden Grafik (Abbildung 1) dargestellt, neben einer Reihe von anderen Faktoren als besonders bedeutsam angesehen, wenn es darum geht, derart geschlechtstypisch-stereotype Berufsvorstellungen von Mädchen bzw. jungen Frauen zu erweitern, sie für MINT-Berufe zu interessieren bzw. die Attraktivität von MINT-Berufen zu steigern.
Eltern, die selbst in einem MINT-Feld tätig sind, können eine Modellfunktion einnehmen und ihre Kinder so in ihren Entscheidungen unterstützen. Tatsächlich stellt Eltern zu haben, die einen MINT-Beruf ausüben, einen der wesentlichen Prädiktoren für eine Berufslaufbahn in diesen Feldern dar, denn die Bedeutsamkeit, welche junge Menschen den MINT-Fächern geben, kann am besten durch elterliche Wertvorstellungen und Verhaltensweisen erklärt werden. Auch der Einfluss, den Pädagog_innen auf die Berufsentscheidung ihrer Schüler_innen haben, wird häufig als ähnlich wesentlich wie jener der Eltern angesehen. Fehlendes Berufswissen und die fehlende mediale Repräsentation von Frauen in der Technik, wie auch wenig realistische Vorstellungen von technischen Berufen tragen das Ihrige dazu bei.
Eltern, so sie in einem MINT-Bereich tätig sind, und Pädagog_innen, so sie sich der gesellschaftlichen Thematik geschlechterstereotyper Berufswahlentscheidungen bewusst sind, wirken als positive Vorbilder. Was macht aber unabhängig davon ein Rollenmodell aus, das motivieren kann, über den eigenen Rahmen zu blicken? Die Antwort lautet: Sie bieten Identifikationsmöglichkeiten, indem sie positiv, lebensnah, erreichbar und motivierend sind.
Jugendliche profitieren beispielsweise von Peers, die sich bereits in berufsbezogenen Kontexten befinden, jede_r dritte Jugendliche wählt sich ein Role Model auf YouTube – es geht darum, über Ähnlichkeiten, wie beispielsweise dem Alter oder eine gemeinsame Sprache, auf eine Ebene mit den Jugendlichen zu kommen. Natürlich gehören da auch Respekt und Wohlwollen dazu.
Ganz genau so können die Explainer_innen des techLABs beschrieben werden, die darüber hinaus dafür „brennen“, was sie tun. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren, lassen Sie sich überzeugen, dass technische Umsetzungen, dass Designen gar nicht so schwierig sind und dass es dabei sehr viel um Kreativität geht. Und vor allem: Dass es Spaß macht!
Sabine Zauchner ist Geschäftsführerin von MOVES - Zentrum für Gender und Diversität. Im Projekt nextgen*LAB lag der Fokus als Projektpartnerin auf der Gender- und Diversitätsexpertise sowie der sozialwissenschaftlichen Forschung in den Feldern Digitalisierung und Technik.
Wenn es darum geht, die Herausforderungen zu meistern, welche sich aus diesen und anderen technologischen Entwicklungen ergeben, wird häufig das Schlagwort MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) genannt. Dahinter stehen die wesentlichen Kompetenzfelder, die einen Einfluss darauf haben, wie sich individuelle Partizipationsmöglichkeiten an den technologischen Innovationen und den damit verbundenen Wachstumsimpulsen gestalten. Immer noch sind allerdings Einzelhandels- und Bürokauffrau wie auch Friseurin die in Österreich am häufigsten gewählten Berufe von Mädchen bzw. jungen Frauen. Unbeachtet bleiben die vielfältigen Möglichkeiten, die beispielsweise MINT-Berufe bieten können.
Eine Erklärung dafür ist die „Theory of Circumscription and Compromise“, die bereits 1981 von Linda Gottfredson entwickelt wurde und aufzeigt, wie geschlechtliche und berufliche Stereotype das Spektrum an potenziellen Berufen für junge Menschen bereits von einem sehr frühen Alter an einschränken. Das hat mit der gesellschaftlichen Konstruktion von „Gender“ zu tun, das alles bezeichnet, was in einer Kultur als typisch und gleichzeitig untypisch für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird. Beinhaltet sind hier geschlechtliche Zuschreibungen von bestimmten Verhaltensweisen, Interessen, Kompetenzen, Einstellungen oder Berufen wie auch die damit verbundenen Hierarchisierungen und sozialen Machtaspekte.
„Doing Circumscription“ wird als ein performativer Prozess beschrieben, der grundsätzlich aber auch aktiv gestaltbar und dekonstruierbar ist. Das wiederum ruft Rollenmodelle auf den Plan: Sie werden, wie in der folgenden Grafik (Abbildung 1) dargestellt, neben einer Reihe von anderen Faktoren als besonders bedeutsam angesehen, wenn es darum geht, derart geschlechtstypisch-stereotype Berufsvorstellungen von Mädchen bzw. jungen Frauen zu erweitern, sie für MINT-Berufe zu interessieren bzw. die Attraktivität von MINT-Berufen zu steigern.
Eltern, die selbst in einem MINT-Feld tätig sind, können eine Modellfunktion einnehmen und ihre Kinder so in ihren Entscheidungen unterstützen. Tatsächlich stellt Eltern zu haben, die einen MINT-Beruf ausüben, einen der wesentlichen Prädiktoren für eine Berufslaufbahn in diesen Feldern dar, denn die Bedeutsamkeit, welche junge Menschen den MINT-Fächern geben, kann am besten durch elterliche Wertvorstellungen und Verhaltensweisen erklärt werden. Auch der Einfluss, den Pädagog_innen auf die Berufsentscheidung ihrer Schüler_innen haben, wird häufig als ähnlich wesentlich wie jener der Eltern angesehen. Fehlendes Berufswissen und die fehlende mediale Repräsentation von Frauen in der Technik, wie auch wenig realistische Vorstellungen von technischen Berufen tragen das Ihrige dazu bei.
Eltern, so sie in einem MINT-Bereich tätig sind, und Pädagog_innen, so sie sich der gesellschaftlichen Thematik geschlechterstereotyper Berufswahlentscheidungen bewusst sind, wirken als positive Vorbilder. Was macht aber unabhängig davon ein Rollenmodell aus, das motivieren kann, über den eigenen Rahmen zu blicken? Die Antwort lautet: Sie bieten Identifikationsmöglichkeiten, indem sie positiv, lebensnah, erreichbar und motivierend sind.
Jugendliche profitieren beispielsweise von Peers, die sich bereits in berufsbezogenen Kontexten befinden, jede_r dritte Jugendliche wählt sich ein Role Model auf YouTube – es geht darum, über Ähnlichkeiten, wie beispielsweise dem Alter oder eine gemeinsame Sprache, auf eine Ebene mit den Jugendlichen zu kommen. Natürlich gehören da auch Respekt und Wohlwollen dazu.
Ganz genau so können die Explainer_innen des techLABs beschrieben werden, die darüber hinaus dafür „brennen“, was sie tun. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren, lassen Sie sich überzeugen, dass technische Umsetzungen, dass Designen gar nicht so schwierig sind und dass es dabei sehr viel um Kreativität geht. Und vor allem: Dass es Spaß macht!
Sabine Zauchner ist Geschäftsführerin von MOVES - Zentrum für Gender und Diversität. Im Projekt nextgen*LAB lag der Fokus als Projektpartnerin auf der Gender- und Diversitätsexpertise sowie der sozialwissenschaftlichen Forschung in den Feldern Digitalisierung und Technik.